KMKV ~ Pressemeldungen

Inspirierend und familiär

Die chinesische Aquarell–Malerin Xiao Hong.
Rund 60 Gäste besuchten das 8. Havelländische Künstlersymposium.

RATHENOW.  Einen großen Hof, jede Menge Grün, Pinsel und Farben, nette, inspirierende Menschen und gutes Essen – das waren die Zutaten für das 8. Havelländische Künstlersymposium das gestern Abend mit einem Sommerfest auf dem Hof der Künstlerfamilie Mertens ausklang. Mehr als 60 Künstler und Kunstinteressierte tummelten sich von Montag bis Freitag im Atelier und auf dem Hof, auf dem auch der Karl–Mertens–Kunstverein zu Hause ist. Dessen Mitglieder hatten sich bereit erklärt, das Symposium mit Unterstützung des Landkreises auszurichten, und es war ein voller Erfolg. „So viele Leute hatten wir noch nie. Jeden Tag war es rappelvoll”, erzählt Gastgeberin Anette Mertens. Wenngleich ihr die Anspannung der letzten Tag anzusehen ist, die Künstlerin und Sinologin ist sehr zufrieden. Ebenso wie die Teilnehmer, die längst nicht nur aus dem Havelland in die Kreisstadt gekommen waren, um gemeinsam kreativ zu werden. Aus Cottbus, Potsdam und Berlin reisten sie an. Dank der Unterstützung der Teehausgalerie Potsdam konnten sogar drei Gäste aus China teilnehmen. Zwischen Tomaten–, Gurken–, und Kürbispflanzen breiteten sich die Kreativen im Schatten alter Bäume aus, um neue Techniken auszuprobieren, sich auszutauschen und Erfahrungen weiterzugeben. Aquarell– und Seidenmalerei entstanden unter freiem Himmel, Ölarbeiten im Atelier.

Alle erklärten ihre Technik, ihren Stil, was eine wunderbare Zusammenarbeit ermöglichte.

Zum ersten Mal in Rathenow war Xiao Hong. Die 55–jährige Künstlerin ist begeistert von der familiären Atmosphäre des Symposiums und schwärmte von der Offenheit und Herzlichkeit der Teilnehmer. „Es ist wie eine Familie. Alle waren bereit sich in die Karten schauen zu lassen, sie erklärten ihre Technik, ihren Stil, was eine wunderbare Zusammenarbeit ermöglichte“, resümierte Xiao Hong. Am Freitagvormittag gewährte sie einen Einblick in ihr Werk und präsentierte einige Arbeiten. Vor allem Blumen haben es der Künstlerin aus Fernost angetan. Warum? „Weil ich eine Frau bin und Blumen mag. Sie wirken sich positiv aufs Wohlbefinden aus“, so die zierliche Frau. Außerdem gibt es in ihrer Heimat Hangzhou, der Hauptstadt der Provinz Zhejiang im Südosten des Landes, unheimlich viele wunderbare Motive: weiße Magnolien, Lotus, Winterkirschen. Zu jeder Jahreszeit blüht etwas. Was sie dann mit Kreide auf farbiges Papier bringt, ist aber keineswegs ein Abbild der Natur, sondern ihr Eindruck des Gesehenen.

Es sind die unterschiedlichen Ansätze jedes Einzelnen, das gegenseitige Vertrauen und das Engagement vieler, was den Erfolg dieses Symposiums ausmacht. Auch junge Teilnehmer wie Eileen Frenkel ließen sich davon inspirieren. Die 26–Jährige versuchte sich zum ersten Mal in Seidenmalerei und war begeistert: „Es war interessant den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.“ Allerdings war Eileen Frenkel nicht nur gekommen, um zu malen. Sie hatte vor allem bei der Organisation des Symposiums geholfen. Genau wie ihr Vater, Detlef Frenkel, der die Teilnehmer bekochte. Nur einmal nahm er sich Zeit um an einem abstrakten Werk zu arbeiten. Von der inspirierenden und sehr herzlichen Atmosphäre angetan war auch Jordis Hammer von der Kreativoase in Gülpe. Sie war zum dritten Mal beim Havelländischen Künstlersymposium dabei und führte die Teilnehmer in dieser Woche in die Geheimnisse der Aquarellmalerei ein.

Eine Auswahl der Werke wird noch bis 22. August auf dem Hof in der Semliner Straße 225 zu sehen sein. Am 26. August werden die Arbeiten in einer Ausstellung im Kulturhaus in Falkensee präsentiert und ab 26. September in Nauen.

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