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Die Herausforderung, junge Menschen einzubinden

Teilnehmer des achten havelländischen Künstlersymposiums

RATHENOW. „Mein Papa hat mich in den Strudel der Kunst hineingezogen“, erzählt Eileen Frenkel. Die 26–Jährige ist eine von sechs jungen Teilnehmern des 8. Havelländischen Künstlersymposiums, das am Montag im Atelier des Karl Mertens Kunstvereins eröffnet wurde. Zum inspirierenden Auftakt am Montagvormittag waren rund 30 Künstler und Kunstinteressierte gekommen, um sich von Eugen Gliege havelländische Geschichten und Sagen erzählen zu lassen. Anschließend berichtete Heike Brett über die Ziegelherstellung im Havelland, bevor Peter Wittstock das Projekt „Rathenow gestern und heute“ vorstellte. Es war die passende Einführung in das Thema des diesjährigen Symposiums: „Entdecken – Weitergeben – Bewahren“. Die Geschichten und Traditionen des Havellandes sollen die Teilnehmer inspirieren. Ziel ist es, Altes zu bewahren und an nachfolgende Generationen weiterzugeben, so Anette Mertens, Künstlerin, Sinologin und Mitbegründerin des Karl Mertens Kunstvereins, der in diesem Jahr das Havelländische Künstlersymposium ausrichtet.

Fünf Tage lang wird im Garten des Vereins in der Semliner Straße skizziert, gemalt, getuscht, erzählt und gefilmt. Wobei der Austausch untereinander von zentraler Bedeutung ist. „Als wir das Künstlersymposium 2007 ins Leben riefen, hatten wir das Ziel vor Augen die Kunstschaffenden des Havellandes stärker zu vernetzen“, erklärte Andreas Ernst, Kulturdezernent des Landkreises. Dass das gelungen ist, zeige die rege Beteiligung nicht nur aus der Region. In diesem Jahr nehmen auch Künstler aus Cottbus, Berlin und Potsdam am Symposium teil. Sogar Gäste aus China werden am Freitag das Programm bereichern.

Die Herausforderung, junge Menschen einzubinden

Besonderes Augenmerk legt der Verein auf die Einbindung junger Menschen. „Das Weitergeben soll eine Rolle spielen“, betont Anette Mertens. Das sei keine leichte Aufgabe, da sich viele Jugendliche nicht zwingend für Kunst und die Geschichte ihrer Heimat interessieren. Dennoch ist es gelungen sechs Jugendliche aus der Region dafür zu begeistern, sich aktiv ins Symposium einzubringen. Und weitere sind eingeladen: „Jeder, der mitmachen will, ist willkommen sich aktiv zu beteiligen oder einfach nur zuzuhören oder zuzuschauen. Die entstandenen Objekte der Teilnehmer sollen am Ende auch ausgestellt werden“, erklärt Anette Mertens.

Eileen Frenkel will sich bis Freitag künstlerisch austoben, einfach mal ausprobieren. Die junge Frau ist Mitglied im Karl Mertens Kunstverein und weiß genau, warum sie am Symposium teilnimmt. „Hier trifft man immer so viele nette und inspirierende Menschen.“ Die 26–Jährige freut sich sichtlich auf die kommenden Tage. „Ich bin besonders auf die Seidenmalerei gespannt“, so die junge Frau. Aber auch alle anderen Angebote möchte sie sich anschauen. Öl–, Seiden– und Tuschemalerei, Abstraktes, Aquarell und Objet trouvé (Kunstwerke, die aus vorgefundenen Alltagsgegenständen oder Abfällen hergestellt werden) – die Möglichkeiten sind vielfältig und Inspirationsquellen locken überall. Die teilnehmenden Künstler haben bereits Konzepte und Ideen mitgebracht, die sie in den kommenden Tagen umsetzen wollen. Die Ergebnisse des Symposiums werden am Freitagnachmittag zu sehen sein und sollen anschließend in Ausstellungen im Kulturhaus in Falkensee (ab 26. August) und in Nauen (ab 26. September) präsentiert werden.

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