„Karl Mertens Kunstverein“ lud zur Saisoneröffnung in die Semliner Straße
„Karl Mertens Kunstverein“ lud zur Saisoneröffnung in die Semliner Straße
RATHENOW. Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsbeginn und dem Wiedererwachen der Natur eröffnet auch der Karl Mertens Kunstverein die Pforten seiner Galerie in Rathenow. Am Samstagnachmittag lud der Verein Kunstinteressierte zum Start in die neue Saison in die Semliner Straße 225, an den Ort, an dem einst Karl Mertens selbst seine Werke schuf.
„Um den Blick auf die Kunst und die künstlerischen Aktivitäten wachzuhalten, haben wir den Karl Mertens Kunstverein 2007 gegründet“, erklärte Jan Mertens, der Enkel des Rathenower Ehrenbürgers, den Gästen. Gemeinsam mit Bernhard Kartheus hat Jan Mertens die Galerie mit neuen Werken bestückt. Zu sehen sind unter anderem Kaltnadelradierungen von Jan Mertens sowie Grafiken, die Bernhard Kartheus für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.
Vor zwei Jahren nahm Kartheus am Künstlersymposium des Vereins teil, seitdem verbindet ihn eine Freundschaft mit den Mertens. Nun zeigt der Germanist aus Wittenberge auch erstmals Bilder aus seiner ganz privaten Kunstsammlung. Dabei wählte er Grafiken von verschiedenen Künstlern aus. „Es soll nicht so ernst sein“, betont Kartheus und erklärt damit seine Leidenschaft für die Kunst, mit der er vor allem Freude und Spaß verbindet. Besonders am Herzen liegen ihm die Werke von Andreas Klose, dem Chefgrafiker des Cottbusser Theaters und Leiter der Galerie Packschuppen in Glashütte, an deren Aufbau auch Kartheus mitwirkte. „Ich mag diese Arbeiten sehr“, schwärmt der Germanist und hofft mit seiner Auswahl auch den Geschmack des Rathenower Publikums getroffen zu haben.
Grafisches zeigt auch Jan Mertens mit seinen Radierungen, die sich dem großen Thema Musik widmen. Porträts von Mick Jagger, Frank Zappa und Ali Farka Touré inspirierten den Künstler ebenso wie Lieder von Jimi Hendrix. Die Werke entstanden innerhalb der letzten zehn Jahre und laden den Betrachter auf eine gedankliche Reise durch die Geschichte der Rockmusik ein.
Seit fast neun Jahren sind in der einstigen Werkstatt von Karl Mertens regelmäßig Ausstellungen zu sehen. Hier, wo Mertens alle Plastiken schuf, von denen zahlreiche im Rathenower Stadtbild wiederzufinden sind, werden nun jährlich drei bis vier Ausstellungen gezeigt. Was das Publikum in diesem Jahr noch erwartet, darüber ist sich Anna Irmgard Mertens, Schwiegertochter des Künstlers Karl Mertens und Mitbegründerin des Vereins, noch nicht ganz sicher. Auf jeden Fall wird es im Juni das vierte Havelländische Künstlersymposium geben. Mit der Gründung des Vereins im Jahr 2007 wurde auch die Idee zum Havelländischen Künstlersymposium geboren, das seither jährlich im Sommer stattfindet. Zurzeit zählt der Verein, dem auch Bürgermeister Ronald Seeger angehört, fast 40 Mitglieder. Viele hätten mit dem Beitritt zum Verein selbst begonnen zu malen, erklärt Anna Mertens. Außerdem besteht eine Kooperation mit der Teehausgalerie, Gesellschaft für deutsch–chinesischen Künstler– und Kulturaustausch e.V. Potsdam.
Noch bis Mai ist die aktuelle Ausstellung jeden Mittwoch von 15 bis 18 Uhr in der Galerie des Karl Mertens Kunstvereins in der Semliner Straße 225 zu sehen.
Von Christin Schmidt