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Der neu gegründete Karl Mertens Kunstverein
RATHENOW Zu Ehren des Rathenower Künstlers Karl Mertens trafen sich am 17. März Künstler und Kunstinteressierte, um den Karl Mertens Kunstverein zu gründen. Die Idee existierte schon lange in den Köpfen der Familie Mertens. Ursprünglich hatte man überlegt, einen Verein zu gründen, der sich ausschließlich mit Karl Mertens und der Geschichte der Galerie Mertens beschäftigt. „Das erschien uns aber als zu privat angelegt“, so Anette Mertens. „In den letzten Jahren kamen so viele Leute zu den Ausstellungen in unserer Galerie, auch das Interesse an den offenen Ateliers und den Workshops war groß. Ein großes Problem war die Finanzierung, so entstand die Idee, die Sache auf eine andere Ebene zu stellen.“

So wurde am Geburtstag von Karl Mertens, dem Großvater von Anette Mertens, der Karl Mertens Kunstverein Rathenow–Havelland gegründet. Mit dem Namen wollte man den Bezug zu Karl Mertens herstellen und auch ausdrücken, dass der Kunstverein für Rathenow sein soll. Interessierten soll eine Plattform gegeben werden. Der Schwung, den die Laga Rathenow gegeben hat, soll auf künstlerische Art beibehalten werden.
Anette Mertens, Andra Barz und Michael Schäbitz bilden den Vorstand des Vereins, dessen Hauptziele die Konzipierung und Durchführung von Symposien und Ausstellungen in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen sowie die Bewahrung des künstlerischen Erbes Karl Mertens durch verschiedene Projekte sind. Noch sind einige Formalitäten zu erledigen, doch dann will man stärker nach außen treten und nach Leuten suchen, die Interesse am Kunstverein haben.
„Einmal im Jahr wollen wir ein Symposium machen“, erklärte Anette Mertens ein Projekt des Kunstvereins, „in dem wir das, was die Leute immer gern in Kursen machen, konzentriert in einer Woche Arbeit bewältigen können.“ Die Leute, die an diesem Symposium teilnehmen, werden ihre Werke in einer Ausstellung in der Galerie zeigen. Die Zusammenarbeit mit Schulen wird angedacht, Projekte werden auch im Optikpark zu sehen sein. Außerdem soll ein Sommerfest veranstaltet werden, welches für alle offen ist. Vorstandsmitglied Michael Schäbitz: „Die Vereinsgründung ist eine Einladung an Leute die interessiert sind, künstlerisch zu arbeiten oder sich an größeren Projekten zu beteiligen.“ Dafür will der Kunstverein versuchen Fördermittel zu bekommen. Bis zum Herbst dieses Jahres sollen die Projekte für 2008 entwickelt werden. Leute, die dafür Ideen haben, sind beim Kunstverein sehr willkommen.
Mitglied im Karl Mertens Kunstverein Rathenow kann jeder werden, der Lust hat sich schöpferisch zu betätigen, auch wenn er keine künstlerische „Vorbildung“ hat.
MAZ vom 23.04.2007, Dirk Guderjan
Mertens Impulse wirken nach Rathenow
Die Rathenower Familie Mertens ist der Kunst seit langem verbunden.

RATHENOW. (sme) Jetzt soll auf ihre Initiative ein Netzwerk für Künstler und Kunstinteressierte entstehen. Dafür wurde am 17. März dieses Jahres der Karl Mertens Kunstverein Rathenow – Havelland e.V. gegründet. Das Datum war nicht zufällig gewählt, denn an eben diesem Tag ist Karl Mertens 1903 geboren worden. Seine künstlerischen Impulse bewegen die Familie bis heute. „Mir ist die Familientradition sehr wichtig. Sie hat mich auch stark bei der Vereinsgründung motiviert“, erzählte Anette Mertens, Vorstandsmitglied im nach ihrem Großvater benannten Verein.
Mit dem Karl Mertens Kunstverein Rathenow – Havelland e.V. sollen auf der einen Seite Musikprojekte ermöglicht werden. Auf der anderen Seite hat sich der Verein die Aufgabe gestellt, Leben und Werk von Karl Mertens aufzuarbeiten. „Wir haben einen Wander– bzw. Radweg ausgearbeitet, der die Plastiken meines Großvaters in Rathenow und der Umgebung zur Geltung bringt“, erklärt Anette Mertens eines der Vorhaben. Karl Mertens habe auch zahlreiche Fotos, Dias und Alben hinterlassen, die aufgearbeitet werden müssten, so Anette Mertens. Es wäre zu schade, ginge dieses Stück Geschichte der Stadt verloren.
Für die historischen Recherchen ist Dr. Michael Schäbitz zuständig. Sein Ziel ist es, die Motivation, die durch die LAGA entstanden ist, aufzunehmen und weiterzuführen. „Die LAGA hat Rathenow aus dem Dornröschenschlaf aufgeweckt. Dadurch ist großes Potenzial entstanden“, so Schäbitz. Er versteht die Vereinsgründung als Einladung an alle, die sich gern künstlerisch betätigen wollen.
Der Verein will auch Kunstkurse anbieten. „Das ist sozusagen die soziale Komponente“, berichtet Anette Mertens. Konkret sind bereits zwei geplant: ein Holz–, Tusche– und LehmSymposiums vom 6. bis zum 10. August (Anmeldung in der Galerie Mertens) und ein Sommerfest. Für die Zukunft können sich die zehn Gründungsmitglieder verstärkt Kooperationen vorstellen, beispielsweise mit der Kunst– und Musikschule Havelland. Auch für Kinder und Jugendliche sollen Angebote geschaffen werden. Anette Mertens persönlicher Wunsch ist es, Kinderkurse zu leiten, wie schon ihr Großvater das tat.
Für die vielen Vorhaben und Projekte wünscht sich der Vorstand des Vereins, bestehend aus Anette Mertens, Andra Barz und Dr. Michael Schäbitz, Unterstützung von der Stadt Rathenow.
Weitere Fördermöglichkeiten sollen auch ausgeschöpft werden.
Brawo, 25.04.2007